Am 30. November veranstaltete das Projekt BOJE in unserer Außenstelle VHS Hatten + Wardenburg gemeinsam mit dem Jugendamt des Landkreises Oldenburg bereits zum dritten Mal eine Fachtagung zum Thema Schulabsentismus.

„Wir beobachten einen kontinuierlichen Anstieg von Fehlzeiten bei Schüler*innen“, berichtet Jost Friedebold, der Pädagogischen Leiter von BOJE. Die Ursachen für die zunehmende Schulverweigerung seien dabei sehr vielschichtig: z. B. Schwierigkeiten in der Familie und bei der persönlichen Entwicklung oder die deutliche Zunahme der psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen als Folge der Corona-Pandemie und dem ständigen Zugang zu den Social Media-Kanälen. Auf dem Fachtag in der VHS-Wissenswerkstatt wurde daher versucht dieser Entwicklung gerecht zu werden und eine Brücke zwischen Pädagogik und Psychologie zu schlagen.

Lara Stauverman und Meike Rau von der Fakultät für Erziehungs- und Sozialwissenschaften der Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg trugen erste Ergebnisse ihrer Doktorarbeiten über spezielle Fragestellungen im Zusammenhang mit Schulabsentismus vor. Den Hauptvortrag „Was ist noch normal? Schulabsentismus im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen“ übernahm in diesem Jahr der Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiater, Dr. Benjamin Kreische. Das zahlreich erschienene Fachpublikum aus Pädagog*innen, Psycholog*innen und Psychiater*innen der verschiedenen Einrichtungen und Institutionen des Landkreises Oldenburg nahm die Anstöße von Herr Dr. Kreische zum Anlass um anschließend aus eigenen Erfahrungen zu diskutieren. Einig waren sich die Teilnehmer*innen darin, dass ein wesentlicher Beitrag zur Bekämpfung dieses gesellschaftlichen Phänomens darin besteht, keine „Lücken“ zwischen den Institutionen entstehen zu lassen. Gute Netzwerke und eine abgestimmte Kommunikation sind wie so oft das A und O – und der Fachtag war ein wichtiger Schritt in diese Richtung.