Kurse nach Themen
- Interessiert Sie, was in Politik und Gesellschaft vor sich geht? Möchten Sie mit anderen darüber sprechen, was in der kommunalen, Landes-, Bundes- oder internationalen Politik geschieht? Dann bietet sich dieser Gesprächskreis an, in dem Sie mit den anderen Teilnehmenden die Diskussionsthemen bestimmen.
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- Die kollektive Weisheit der Tiere der Erde stellt einen immensen Schatz an noch nie dagewesenen Informationen für die Menschheit dar. Das „Internet der Tiere“ kann uns dabei helfen, Naturkatastrophen vorherzusagen, die globale Ausbreitung von Zoonosen zu prognostizieren oder Nahrungsressourcen zu sichern. Die entwickelten Sinne der Tiere sowie technische Sensoren an von Tieren getragenen Peilsendern ermöglichen lokale Erdbeobachtungen mit höchster räumlicher und zeitlicher Auflösung. Diese beispiellosen Daten über die Lebensgeschichte einzelner Wildtiere liefern tiefe, neue Einblicke in grundlegende biologische Prozesse. Die ICARUS-Initiative, eine internationale, wissenschaftlich getriebene Bottom-up-Technologieentwicklung von kleinen, günstigen und autonomen IoT-Sensoren (Internet der Dinge) für die Bewegung und das Verhalten von Tieren, zielt darauf ab: Wearables für Wildtiere. Die daraus resultierenden Big Data helfen, das Leben auf unserem Planeten zu verstehen, zu überwachen, vorherzusagen und zu schützen. Martin Wikelski ist Direktor des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie in Konstanz und Radolfzell und Professor an der Universität Konstanz. Er erforscht globale Tierwanderungen mit dem Ziel, das intelligente Sensornetzwerk der Tiere in das „Internet der Tiere“ zusammenzufassen und Tiere weltweit zu schützen. 2008 erhielt er von National Geographic eine Auszeichnung als „Emerging Explorer“, 2010 als „Adventurer of the Year“ für seinen maßgeblichen Beitrag zur globalen Erforschung der Tierwanderungen.
- In Kooperation mit der Oldenburgischen Landschaft. Kirchen kommt als orts- und landschaftsprägenden Bauwerken traditionell eine besondere Bedeutung zu. Primär sind sie Orte der Religionsausübung. Daneben sind sie aber auch Orte der Kunst. Ziel der Veranstaltung ist es, Einblicke zu geben in die vielfältige Sakrallandschaft des Oldenburger Landes. Dabei sollen Funktion und Ausstattung der Kirchen und die Entwicklung des Kirchenbaus in unserer Region vom Mittelalter bis in die Gegenwart in den Blick genommen werden. Dabei kann Altbekanntes wieder in Erinnerung gebracht, aber auch Neues entdeckt werden.
- Eine Kooperation von Europäische Föderalisten Oldenburg e.V., Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems, Deutsch-Polnische Gesellschaft Oldenburg, Deutsch-Französische Gesellschaft Oldenburg, VHS Oldenburg Europa nach 1945: Nationalismus, Militarismus und zwei selbst verschuldete Weltkriege haben den alten Kontinent innerhalb von nur drei Jahrzehnten in den Abgrund gerissen. Doch fünf Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs gelingt dem französischen Außenminister Robert Schuman in einem Geniestreich der Durchbruch im europäischen Einigungsprozess. Der sogenannte Schuman-Plan markiert die Geburtsstunde der heutigen Europäischen Union: Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, die Niederlande und Luxemburg gründen die erste supranationale europäische Organisation, die Kriege zwischen den Staaten fortan unmöglich machen soll. 75 Jahre später blickt das gemeinschaftliche Europa auf eine wechselvolle Geschichte von spektakulären Fortschritten, aber auch existenziellen Krisen zurück. Und erneut gefährden Nationalismus, Populismus und eine bedenkliche internationale Sicherheitslage das europäische Projekt. Ingo Espenschied, Politologe, Journalist und Produzent, hat in Mainz, Paris und London Internationale Politik studiert und gilt als herausragender Redner im Bereich des politischen Infotainments.
- Die dramatischen Hochwasserereignisse der vergangenen Monate und Jahre haben deutlich gemacht, wie wichtig Maßnahmen zum Schutz vor der zerstörerischen Kraft des Wassers sind. Mit dem Klimawandel werden Starkregen, Sturzfluten und Überschwemmungen in der Zukunft noch weiter zunehmen. Angesichts dessen setzt sich die Überzeugung durch, dass technische Hochwasserschutzmaßnahmen wie die Verbauung von Flüssen und die Erhöhung von Deichen an ihre Grenzen stoßen. Stattdessen braucht es mehr als bisher naturbasierte, nachhaltige Lösungen: Sie geben dem Wasser mehr Raum in der Landschaft und stiften zugleich weitere Vorteile wie z. B. für den Naturschutz. Angesichts der klimatischen Herausforderungen ist eine Neuorientierung in der Hochwasservorsorge alternativlos – in Stadt und Land gleichermaßen. Prof. Dr. Ingo Mose, AG Angewandte Geographie und Umweltplanung, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
- Das Weinen eines Babys löst universal bei allen Menschen die gleichen Emotionen aus. Aber ein Weinen bedeutet nicht immer Hunger, Schmerz oder Einsamkeit. Das Weinen der Babys ist eine geheime Klangwelt. Seit mehr als 40 Jahren untersucht Kathleen Wermke auf fast allen Kontinenten vorsprachliche Babylaute – sie hat einzigartige Melodien, Intervalle und rhythmische Akzentuierungen gefunden. Und obwohl die Babygesänge zwar in gewisser Weise anderen Natursängern wie Walen, Delfinen oder Singvögeln ähneln, ist ihr Singsang der einzige, aus dem sich später Sprache entwickelt. In ihrem Vortrag zeigt sie, wie aus melodischem Singsang Sprache wird und dass zum Beispiel japanische Babys ganz anders klingen als schwedische. Kathleen Wermke hat als medizinische Anthropologin viele Jahre an der Charité geforscht und gelehrt. Sie hat das Zentrum für vorsprachliche Entwicklung und Entwicklungsstörungen am Universitätsklinikum Würzburg aufgebaut und leitet es bis heute. Ihre Forschungsbeiträge zur Entstehung von Sprache werden weltweit rezipiert.
- Beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) fragen sich heute viele Unternehmen, wie sie ethische Leitlinien berücksichtigen können. Ob Transparenz, Erklärbarkeit, Fairness, Sicherheit oder Datenschutz: Es gibt konkrete Maßnahmen, die eine Implementierung von vertrauenswürdiger KI unterstützen. Dieser Vortrag beleuchtet aus der Sicht eines IT-Unternehmens den Einsatz von KI und die notwendigen Voraussetzungen und Maßnahmen, um vertrauenswürdige KI-Lösungen zu finden. Andrea Martin ist Leiterin des IBM Watson Center Munich und CTO Ökosysteme und Verbände bei IBM DACH. Sie ist außerdem Mitglied im acatech Senat, der Plattform Lernende Systeme, dem bayerischen KI-Rat und im Wissenschaftsrat. In Kooperation mit der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech).
- In Kooperation mit dem Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems und den Europäischen Föderalisten Oldenburg e. V. Wir laden Sie herzlich zu unserer Veranstaltung ein, die ganz im Zeichen der Künstlichen Intelligenz (KI) und ihrer Auswirkungen auf die Gesellschaft steht. Freuen Sie sich auf einen Impulsvortrag von Matthias Brucke von embeteco, der Ihnen spannende Einblicke in aktuelle KI-Trends und deren Bedeutung für verschiedene Lebensbereiche gibt. Anhand von Praxisbeispielen erfahren Sie, welche Chancen und Risiken KI bietet und welche Herausforderungen gemeistert werden müssen und wie wir KI aus europäischer Sicht mit unseren Werten organisieren sollten. Im Anschluss erwartet Sie eine lebhafte Diskussion zwischen Matthias Brucke und Peter Meiwald, in der beide Experten ihre Perspektiven und Erfahrungen zum Thema KI austauschen und auf Ihre Fragen eingehen. Wir laden Sie gerne ein: entdecken und diskutieren Sie mit, wie KI unsere Zukunft gestalten kann! Unser Gast ist: Matthias Brucke, Gründer der embeteco GmbH & Co. KG, Rastede
- Im 17. und 18. Jahrhundert wurden große Teile Nordamerikas und Russlands kolonisiert. In dieser Veranstaltung sollen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen der amerikanischen und russischen Kolonisierung diskutiert und herausgearbeitet werden. Michael Hochgeschwender ist Professor für Nordamerikanische Kulturgeschichte, Empirische Kulturforschung und Kulturanthropologie an der Ludwig-Maximilian-Universität München (LMU) und einer der besten Kenner der amerikanischen Geschichte in Deutschland. Jörg Baberowski ist Professor für Geschichte Osteuropas an der Humboldt-Universität zu Berlin. Für sein Buch „Verbrannte Erde: Stalins Herrschaft der Gewalt“ erhielt er den Preis der Leipziger Buchmesse.
- Weite Landschaften, opulente Blumenarrangements, Tiere, Menschen, Stadt und Land – es gibt kaum ein Thema, das Jan Brueghel nicht aufgegriffen hätte. 1568 als Sohn von Pieter Bruegel dem Älteren (d. Ä.), dem berühmten Bauern-Bruegel, geboren, folgte er diesem früh in die künstlerische Laufbahn und reiste wie dieser zunächst nach Italien. Nach seiner Rückkehr ließ er sich in Antwerpen nieder. Mit Nachschöpfungen nach den Vorlagen seines Vaters knüpfte er an die Familientradition an, löste sich jedoch sehr bald von seinem Vorbild und setzte eigene Akzente: Er entwickelte einen charakteristischen Bildtypus mit einem hoch angesetzten Horizont, und die so entstandene Fläche füllte er mit einer Vielzahl von lebensecht wiedergegebenen Details, die zur genauen Betrachtung einladen. Nur wenige, zum Teil mikroskopisch kleine Pinselstriche genügen ihm, das Motiv zu erfassen und festzuhalten: Sei es einen Bauern, der sein störrisches Pferd mit aller Kraft aus dem Stall ziehen muss, sei es ein frierender Hund, der hungrig auf ein paar Fische starrt, die gerade auf das Feuer gelegt wurden. Mit solchen kleinen Szenen verlebendigte Brueghel das Geschehen. Er war jedoch auch im großen Maßstab erfolgreich: Für die „Madonna im Blumenkranz“, der ab Sommer mit „All Eyes On“ eine Fokusausstellung in der Alten Pinakothek gewidmet ist, arbeitete er mit Peter Paul Rubens zusammen – eine Kooperation auf Augenhöhe, wie die Präsentation zeigt. Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen verfügen über den umfassendsten Bestand von Werken Jan Brueghels d. Ä. weltweit. In der Führung werden einige ausgewählte Werke in der Alten Pinakothek vorgestellt. Mirjam Neumeister ist Sammlungsleiterin für Flämische Barockmalerei an den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München. Die Veranstaltung wird live aus der Alten Pinakothek in München gestreamt.
- Diesen und anderen Fragen wird an diesem Abend nachgegangen. Beispielhaft wird die Herkunft einiger der über 1520 Straßennamen und deren Bedeutung beleuchtet. Darüber hinaus gibt es Informationen über die Vergabe von Straßennamen, und es wird ausführlich auf umstrittene Namen eingegangen. Der Referent, selbst Gästeführer in Oldenburg, hat die Forschungen vom Stadtarchivar Dietrich Kohl aus den Jahren 1920/21 und dem Heimatforscher Friedrich Schohusen 1977 /1983 teilweise übernommen, redigiert, aktualisiert und diese Ergebnisse in einem im April 2022 erschienenen Buch veröffentlicht. Dort sind auch die seit 1983 ca. 250 neuen Straßennamen eingefügt. Stadtpläne werden vom Referenten gestellt.
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- Ob Klima-, Umwelt- oder Gesundheitskrise: Die Machtworte der Wissenschaft verheißen Abhilfe im Zeichen moderner Sachrationalität. Tatsächlich aber verbündet sich hier naive Wissenschaftsgläubigkeit mit einem tendenziell undemokratischen Machtanspruch. Im Mehrheitsprinzip wird Freiheit gewährleistet. Demokratische Herrschaft verbindet sie mit politischen Rationalitätserwartungen. Aktivistische Wissenschaft oder szientistische Politik setzen hingegen einseitig auf das alternativlose Regime einer unbedingten Wahrheit. Das „Follow the Science!“ hat in modernen Wissensgesellschaften viel für sich. Öfter bedeutet es jedoch bloß ein „Schluss mit der Diskussion! Die Zeiten sind zu ernst.“ Wie dieser Vortrag anhand aktueller Beispiele zeigt, kann der Szientismus schnell autoritär werden – zum Schaden der liberalen Demokratie wie ihrer Fähigkeit, epochale Herausforderungen klug und wirksam zu bearbeiten. Peter Strohschneider lehrte Literaturwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Er war unter anderem Vorsitzender des Wissenschaftsrats und der Zukunftskommission Landwirtschaft sowie Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
- Die Entwicklung zu einer Liberalen Demokratie hat Vorläufer, die in Europa bis in das Mittelalter zurück reichen. Sie findet allerdings in dieser frühen Zeit und auch später nicht in den deutschen Staaten, sondern in England, Frankreich und dann auch in den USA statt. Auf dem Hintergrund der staatsphilosophischen Entwicklung werden dort erstmals Freiheitsrechte in der Verfassung verankert, die vom Naturrechtsgedanken geprägt sind. Im 19. Jahrhundert entstehen in den deutschen Staaten zwar mehr und mehr Verfassungen.Naturrechtsgedanken spiegeln sich allerdings darin nicht wieder.Die Paulskirchenverfassung erhielt hingegen einen für damalige Verhältnisse geradezu spektakulär modernen Zuschnitt. Sie scheiterte aber am preußischen König. Als 1949 das Grundgesetz in Kraft trat, war noch immer keine tragfähige liberale Demokratie entstanden; die neue Verfassung musste erst zum Leben entwickelt werden. Daran hatte das Bundesverfassungsgericht, aber auch der Generationenwechsel Anteil. In der Rechtsprechung entstand eine Grundrechtsdogmatik, die das Rechtssystem grundlegend veränderte. Und auch das geschriebene Verfassungsrecht des Grundgesetzes wurde immer wieder neu gestaltet und unterliegt bis heute nicht enden wollenden Umgestaltungsvorschlägen. Prof. Dr. Götz Frank, ehemals Professur für Öffentliches Wirtschaftsrecht an der Universität Oldenburg
- Seit über einem halben Jahrhundert wissen wir um die erschreckenden Auswirkungen von Umweltzerstörung und Klimawandel. Zwar häufen sich internationale Umwelt- und Klimakonferenzen, doch warum handeln wir nicht konsequent gegen die verheerenden Bedrohungen? Mojib Latif wendet sich in diesem Vortrag der Frage zu, warum unsere Welt trotz besseren Wissens weiterhin auf gefährliche Weise den Ast absägt, auf dem sie sitzt. Er stellt die unbequemen Fragen nach dem Versagen der Politik und den Interessen weniger mächtiger Konzerne, die von dieser fatalen Entwicklung profitieren und zeigt Wege auf, wie dennoch durch globale Zusammenarbeit die Zukunft nachfolgender Generationen gerettet werden kann. Mojib Latif ist Professor am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Seit Januar 2022 ist er Präsident der Akademie der Wissenschaften in Hamburg.
- Für den Hausputz braucht es keine fertigen Putz- und Reinigungsmittel aus der Drogerie. Mit einfachen Zutaten wie Natron, Backpulver, Ölen und Soda lassen sich unkompliziert natürliche, preiswerte und umweltfreundliche Haus- und Putzmittel zaubern. Die Produkte sind nicht nur in der Küche unerlässlich, sondern können vielfältig im Haushalt eingesetzt werden. Sie eignen sich hervorragend zur natürlichen Reinigung von Oberflächen, Geschirr und Glasflächen. Sie sind günstig und einfach zu beschaffen sowie frei von Chemikalien und künstlichen Zusatzstoffen. So kann auf chemische Produkte, die Mensch und Umwelt belasten, verzichtet werden. Lernen Sie neue Anwendungsmöglichkeiten dieser Hausmittel kennen! Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, lediglich Freude am Experimentieren und Ausprobieren.
- Wir leben im Zeitalter der Krise – und haben doch kaum eine Vorstellung davon, wie wir dem Imperativ des «Immer mehr» entkommen können. Dabei kannten unsere Vorfahren, wie Annette Kehnel zeigt, doch Mittel und Wege. Sie nimmt uns mit auf eine Reise in die Antike und ins Mittelalter, wo sie jahrtausendealtes Menschheitswissen entdeckt – ausgerechnet in den sieben Todsünden, die sie als Lehre vom Umgang mit der Naturgewalt Mensch neu interpretiert. Jede der Todsünden spiegelt eine Bedingung unserer menschlichen Existenz: So geht es bei luxuria (Wollust) letztlich um maßvollen Konsum, bei avaritia (Habgier) um die Einsicht, dass Besitz und Reichtum beschränkt werden müssen; ira (Zorn) bearbeitet Aggression und Gewalt, invidia (Neid) die Kehrseite von ungezügeltem Wettbewerb und superbia (Hochmut) unser Streben nach Status und Macht. Prof. Dr. Annette Kehnel lehrt Mittelalterliche Geschichte an der Universität Mannheim. Ihr Buch «Wir konnten auch anders» wurde mit dem NDR-Sachbuchpreis ausgezeichnet.
- Unser Konsumverhalten beeinflusst in vielen Bereichen wie z.B. Mobilität, Ernährung und Reisen den globalen CO2-Ausstoß. In der Diskussion um nachhaltiges Verhalten wird deshalb unter dem Stichwort Suffizienz oft eine Reduktion des individuellen Konsums gefordert. Der Vortrag geht der Frage nach, welche psychologischen Faktoren beeinflussen, ob und wann Menschen bereit sind, ihren Konsum zu reduzieren, und welche Interventionen nachhaltigen Konsum fördern können. Prof. Dr. Oliver Büttner lehrt Wirtschaftspsychologie an der Universität Duisburg-Essen.
- Die verschiedenen Lebensgeschichten des Buddha stellen für Buddhisten und Buddhismusforscher gleichermaßen eine Herausforderung dar, wenn es darum geht, wie sie all das reiche Material betrachten. Indem ich versuche, „Buddha als historische Person“ neu zu erfassen und seine intellektuelle und religiöse Weltsicht mit den vielen posthumen Legenden in Einklang zu bringen, rekonstruiere ich eine Biographie, die natürlich virtuell, aber gleichzeitig realistisch ist. Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer hatte nach einem Studium der Sinologie und diversen Forschungsreisen nach Ostasien von 1981 bis 1993 den Lehrstuhl für Ostasiatische Kultur- und Sprachwissenschaft an der Universität München inne, bevor er von 1993 bis 2015 als Direktor der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel tätig war. Er ist heute Direktor des China Centrums Tübingen.
- Interessiert Sie, was in Politik und Gesellschaft vor sich geht? Möchten Sie mit anderen darüber sprechen, was in der kommunalen, Landes-, Bundes- oder internationalen Politik geschieht? Dann bietet sich dieser Gesprächskreis an, in dem Sie mit den anderen Teilnehmenden die Diskussionsthemen bestimmen.
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- Die NGO „African Parks“ verwaltet eine Fläche von der Größe Großbritanniens. Die Organisation unterhält bewaffnete Kräfte mit weitgehenden Befugnissen zum Schutz der Gebiete – vor Terroristen, vor Wilderern und vor der Bevölkerung. Einheimische dürfen das von ihnen traditionell genutzte Land nicht mehr betreten, es kommt zu Folter und Vergewaltigung. Der Safari-Tourismus, Spenden von Milliardären und westlichen Regierungen - auch der deutschen - bringen reiche Einnahmen. An der Spitze steht eine weiße Elite, die alles daransetzt nur schöne Bilder von Großwild und intakter Natur nach außen dringen zu lassen. Olivier van Beemen hat drei Jahre lang über die Organisation recherchiert, unzählige Insider, Aussteiger und Anwohner der Parks befragt und sich nicht von Verhaftung, Spionagevorwürfen und Abschiebung abschrecken lassen. In seinem Vortrag zeigt er, was die Militarisierung des Naturschutzes anrichtet, wie die einheimische Bevölkerung drangsaliert wird und wie eine weiße Exekutive ohne demokratische Kontrolle im Namen einer „unberührten“ – menschenleeren – Natur herrscht. Olivier van Beemen ist ein niederländischer investigativer Journalist, der sich vor allem mit Afrika beschäftigt. 2019 wurde er mit dem "Tegel", dem wichtigsten niederländischen Journalistenpreis, ausgezeichnet. Seine Artikel erscheinen in internationalen Zeitungen wie The Guardian oder Le Monde.
- In Kooperation mit dem Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems und den Europäischen Föderalisten Oldenburg e. V. Die EU hat kürzlich ein neues Geldwäschepaket verabschiedet, doch trotz verstärkter Maßnahmen bleiben viele Probleme ungelöst. Wir wollen die negativen Folgen von Geldwäsche und Schattenfinanzierung beleuchten. Die Spuren von kriminellem und anonymen Geld durchziehen unsere Gesellschaft. Steuerprivilegien für Superreiche führen zu wachsender sozialer Ungleichheit, während organisierte Kriminalität durch verschleierte Finanzströme weiterhin floriert. Diese dunklen Machenschaften ermöglichen politische Einflussnahme und schüren Korruption. Zudem tragen sie zur Immobilienblase bei und lassen Mieten in die Höhe schießen, was den Wohnungsmarkt destabilisiert und viele Bürger belastet. Unser Gast ist: Christoph Trautvetter; Netzwerk Steuergerechtigkeit
- In Kooperation mit den Europäischen Föderalisten Oldenburg e. V. Die Koalitionsregierung ist zerbrochen. Kurzfristig steht nun die nächste Bundestagswahl vor der Tür. In der jäh zu Ende gehenden Legislaturperiode stand die Politik in Deutschland und international vor extremen Herausforderungen - Angriff auf die Ukraine, Klimakrise, Nahost-Konflikt, um nur die bedrohlichsten zu nennen. Damit einher ging ein erheblicher Vertrauensverlust in unsere demokratischen Strukturen und Institutionen. Nun gilt es für uns als Bürger*innen, Bilanz zu ziehen und zu bestimmen, wer in den nächsten vier Jahren uns und unser Land regieren soll. Wem trauen wir zu, die notwendigen Veränderungen angesichts der Klimakrise und der gewaltigen geostrategischen Veränderungen am besten zu managen? Wer hat das Zeug, die innere Spaltung in unserer Gesellschaft zu überwinden? Wer hat das überzeugendste Konzept für Frieden und Sicherheit in Europa? Wer flüchtet sich in Populismus oder verharrt in Ideologien und wer möchte ernsthaft an Lösungen arbeiten? Diese Fragen wollen wir den Kandidat*innen zur Bundestagswahl stellen sowie Ihnen im Publikum Raum für Fragen geben, um einen Beitrag für eine qualifizierte Wahlentscheidung zu leisten.
- Die Astronomie gehört zu den schönsten Wissenschaften überhaupt, weil wir mit ihr faszinierende und atemberaubend ästhetische Aufnahmen gewinnen. Einen großen Anteil daran haben Weltraumteleskope wie Hubble oder neuerdings James Webb. Doch auch andere Instrumente und Methoden der Astrophysik liefern Bilder, die einen große Reiz ausüben. Dr. Andreas Müller entführt sein Publikum in die Magie der astronomischen Aufnahmen und tritt den Beweis an: Die Schönheit der Bilder wird noch tiefer empfunden, wenn man sie mit etwas mehr wissenschaftlichem Hintergrundwissen betrachtet. Andreas Müller ist Astrophysiker und Chefredakteur von „Sterne und Weltraum“
- Moore sind beeindruckende Ökosysteme, die direkt vor unserer Haustür und weltweit vorkommen. Sie können uns helfen, im Transformationsprozess hin zu einer klimafreundlicheren Welt riesige Mengen des „Klima - Gases CO₂“ aus der Atmosphäre zu entfernen. Ins Moor selbst können wir während des Workshops nicht gehen, aber uns gedanklich und mit verschiedenen interaktiven Methoden und z.T. spielerisch dorthin begeben: Was haben Moore mit unserem Alltag zu tun? Was ist das Besondere am Moor? Welche Lebewesen gibt es dort? Was erzählen uns Moorleichen? Und was können WIR ab sofort tun, um unsere Restmoor zu schützen?
- 1511 fasst Albrecht Dürer einen radikalen Entschluss: Nachdem er sich mit dem Frankfurter Kaufmann Jacob Heller wegen eines Auftrages zerstritten hat, hört er auf Altarbilder zu malen und wendet sich anderen Werken zu. Dieser Konflikt ist dabei wie eine Linse, durch die man die neue Beziehung zwischen Kunst, Sammeln und Handel in Europa bis zum Dreißigjährigen Krieg beobachten kann. Denn mit dem beginnenden 16. Jahrhundert wurde Kunst Teil eines wachsenden Sektors von Luxusgütern und vollzog eine umfassende Kommerzialisierung. Kaufleute und ihre Mentalität waren entscheidend für ihre Verbreitung und Entstehung. In ihrem Vortrag bringt uns die Historikerin die Gedanken- und Gefühlswelten Albrecht Dürers und der Kaufleuten seiner Zeit näher. Anhand von originalen Schriftstücken, Briefverläufen und Bildern zeichnet Prof.Dr. Ulinka Rublack eindrucksvoll die Geschichte Dürers, seines Werks und des aufkommenden europäischen Kunst- und Handwerksmarkts nach. Prof. Dr. Ulinka Rublack lehrt seit 1996 Europäische Geschichte der Frühen Neuzeit in Cambridge. 2019 wurde sie mit dem Preis des Historischen Kollegs ausgezeichnet.
- Der 8. Mai 1945 bedeutete keineswegs für alle Menschen, die unter der NS-Herrschaft hatten leiden müssen, eine Verbesserung ihrer Lebensbedingungen. Eine dieser Gruppen waren die überlebenden Zwangsarbeiter, genannt: „Displaced Persons“. In Oldenburg hatte es über 50 Zwangsarbeiterlager gegeben. Eine Rückführung für Menschen aus Polen, der Ukraine, Rumänien, Italien war problematisch, nicht zu vergessen die baltischen Flüchtlinge. Sie alle mussten mit Unterkunft und Lebensmitteln versorgt und medizinisch betreut werden – eine Mammutaufgabe für die Alliierten. Welche Lösungen gefunden wurden, und wie sich das Leben im Land Oldenburg mit den „DPs“, dem Zustrom von Flüchtlingen aus den deutschen Ostgebieten und der Wohnungs- und Lebensmittelnot unter der militärischen Verwaltung gestaltete, soll an Beispielen dargestellt werden.
- In Kooperation mit Stadt.Land.Grün GmbH Ob bei der Neuanlage oder in einem bestehenden Garten - in diesem Vortrag präsentieren wir Ihnen die vielen Möglichkeiten, Ihren Garten auf nachhaltige Weise zu pflegen, Wasser effizient zu nutzen und die natürliche Vielfalt zu fördern. Lassen Sie uns gemeinsam die Schönheit und Wichtigkeit eines ökologischen und naturnahen Gartens entdecken. Hier erhalten Sie Tipps und Tricks aus der Praxis zu diversen Themen wie Wasserspeicherung, Rasenpflege, standortgerechte Pflanzenauswahl sowie das Gießen und Mulchen im Kräuter- und Gemüsegarten.
- In Kooperation mit Olegeno Energie-Genossenschaft eG.. Sie wollten schon immer mal die Energiewende selbst in die Hand nehmen? In unserem Workshop zeigen wir, wie Sie mit einer Balkon-Photovoltaikanlage (Balkon-PV), auch bekannt als Mini-PV, Ihren eigenen grünen Strom produzieren können! Wir beantworten Ihnen die Fragen: Was bringt eine Balkon-PV? Was kostet sie? Wo kann ich sie errichten? Welche Schritte muss ich konkret unternehmen, um sie zu installieren und anzumelden? Und alles Weitere, was Sie sonst noch über Balkon-PV wissen möchten. Der Referent engagiert sich ehrenamtlich bei Olegeno Energie-Genossenschaft eG, einem Netzwerk aus über 500 Bürger*innen, um die Energiewende in Oldenburg, insbesondere im Bereich Solar, voranzutreiben.
- Das Grab des Propheten Ezechiel in der Nähe von Bagdad war im Mittelalter Ziel von jüdischen, muslimischen und christlichen Pilgern. An diesem und vielen anderen Beispielen zeigt Dorothea Weltecke anschaulich, wie intensiv sich die Glaubensgemeinschaften austauschten. Gemeinsam bauten sie eine neue kulturelle Landschaft. Dass ihre Traditionen miteinander verwandt waren, wussten Juden, Christen und Muslime im Mittelalter. In der Parabel von den drei Ringen streiten die Brüder jedoch über das Erbe, das sie von ihrem gemeinsamen Vater bekommen haben. Problematisch für das Verhältnis der Glaubensgemeinschaften zueinander wurden im Mittelalter nicht ihre Wahrheitsansprüche, sondern neue rechtliche Unterscheidungen zwischen Gläubigen, nur Geduldeten und Nichtgeduldeten. Prof. Dr. Dorothea Weltecke lehrt Europäische Geschichte des Mittelalters an der Humboldt-Universität zu Berlin, zuvor war sie in Frankfurt am Main. In Konstanz war sie zehn Jahre lang Professorin für die Geschichte der Religionen. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Wissenschaftsportal L.I.S.A der Gerda Henkel Stiftung statt.
- Als 1992 Francis Fukuyamas berühmt gewordenes Werk "Das Ende der Geschichte" mit seinem Hegelschen Geschichtsoptimismus ein Ende der ideologischen Gegensätze und den Sieg der liberalen Demokratie im globalen Kontext prognostizierte, erschien es tatsächlich so, als ob Fukuyama Recht behalten sollte. In den 1990er Jahren stieg die Zahl der demokratischen Systeme deutlich an und allgemein herrschte, trotz einiger blutiger Konflikte, z. B. im ehemaligen Jugoslawien und Ruanda, die Überzeugung vor, das die liberale Demokratie mit Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechten, demokratisch legitimierten Institutionen und Freihandel die Zukunft der internationalen Politik darstellen. Ca. 30 Jahre später hat sich die Situation dramatisch geändert: die Zahl der demokratisch verfassten Staaten nimmt weltweit deutlich ab, Russland, China und Indien sind offen autoritäre Systeme die vor Nationalismus und Gewaltanwendung nach innen und außen nicht zurückschrecken, der Weg der USA ist ungewiss und selbst in der EU nehmen Nationalismus und Demokratieverachtung zu. Rechtsextreme und Populisten stellen mittlerweile in der EU zahlreiche Regierungschefs bzw. sind an Regierungen beteiligt und in den beiden größten EU-Mitgliedsstaaten gewinnen rechtsextreme Parteien dramatisch an Zustimmung. Aufgrund dieser Entwicklungen stellt sich die Frage, welche Zukunft die liberale Demokratie im europäischen und auch im globalen Kontext hat. In unserem Seminar wollen wir, anhand einzelner Beispiele, die Formen der Destabilisierung liberaler Demokratien untersuchen und schauen wie die jeweiligen Gesellschaften damit umgehen. Abschliessend soll diskutiert werden, ob die liberale Demokratie im 21. Jahrhundert ein Zukunfts- oder Auslaufmodell ist. Siebo M. H. Janssen (Bonn/Esens) ist Politikwissenschaftler und Neuzeithistoriker, Lehrbeauftragter und politischer Erwachsenenbildner
- In Kooperation mit der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Klimafreundliche Wärmeversorgung - geht das zukünftig (nur) mit Wärmepumpe? Immer mehr Menschen möchten sich klimafreundlich mit Wärme und Strom versorgen. Doch wie kann das gelingen? Der unabhängige Energieberater der Verbraucherzentrale Niedersachsen, Reiner Dunker (Dipl-Ing), wird Vorgehensweisen und Lösungswege für eine klimafreundliche Wärmenutzung in Bestandsgebäuden präsentieren. In zwei thematisch zusammenhängenden Vorträgen werden folgende aktuelle Themen angesprochen: Anforderungen aus dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) und die Verbindung zum Wärmeplanungsgesetz (WPG) und zur kommunalen Wärmeplanung (KWP). Die gesetzlichen Regelungen sind bedeutsam, wenn die Wärmedämmung von Gebäuden verbessert und/oder die Heizung erneuert werden soll. Insbesondere folgende Themen werden besprochen: "Wie ist die Entwicklung der Energiekosten einzuschätzen im Hinblick auf die CO2-/Kohlendioxidbepreisung?", "Welche Kosten entstehen und welche Fördermöglichkeiten für Wärmedämmung, Anlagentechnik und Erneuerung der Wärmeversorgung sind für Hauseigentümer*innen und Mieter*innen nutzbar?" werden beantwortet. Die Inhalte des ersten Vortrags sind: Kurzer Überblick zu gesetzlichen Regelungen (Bund; Land) Gebäudeenergiebilanz: Wo bleibt die eingesetzte Wärme für Heizung und Warmwasser? Maßnahmen zur Verbesserung von Gebäudewärmeschutz und Gebäudelüftung Vorgehensweise und Kostenübersicht Förderprogramme Wärmeschutz und Beratungsmöglichkeiten
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- In dem Vortrag wird die Geschichte Jordaniens und Israels mit Blick auf ihre Natur- und Kulturreichtümer beleuchtet. Beide Länder grenzen an das Tote Meer, mit einer spannenden geologischen Geschichte; daneben liegen hier auch bedeutsame archäologische Stätten, wie Massada und Gadara. Unter zahlreichen weiteren Denkmälern werden die Felsmonumente Petras in Jordanien und Jerusalem vorgestellt. Hier bringen aktuelle geo- und archäologische Forschungen immer wieder außergewöhnliche Befunde zu Tage. In der Negev Israels werden wir Timna (Salomos Kupferbergwerk) kennenlernen, am Mittelmeer den von Herodes aufgebauten Hafen von Caesarea. Die Liste weiterer beeindruckender Monumente ließe sich für beide Länder fortsetzen. Es bleibt zu hoffen, dass die gemeinsamen historischen Wurzeln der augenblicklich zerrissenen Region bald wieder stärker in den Vordergrund rücken.
- Der erste Gedanke bei der Heizungserneuerung geht meistens in Richtung des eigenständigen Austausches der eigenen Heizung, z.B. durch eine Wärmepumpe. Manche fragen sich aber auch, ob nicht eine gemeinsame Lösung mit einem Nahwärmenetz sinnvoll ist. Allerdings tauchen dann einige Fragen auf: Wie geht das technisch? Macht das ökologisch Sinn? Wie können wir das abrechnungstechnisch gestalten? Welche Betreibermodelle gibt es? Wie ist das rechtlich? ..." Ulrich Schachtschneider ist Energieberater für die Verbraucherzentrale.
- Während innerhalb Russlands das Verbot kritischer Medien eine beinahe karikaturhafte Erzählung über traditionelle Werte und die Notwendigkeit der »Militärischen Spezialoperation« hervorbringt, arbeiten sorgfältig geplante Propagandaaktionen im Rest der Welt an der Destabilisierung demokratischer Gesellschaften. Ein planmäßiger Wahnsinn überzieht das Land. Er zeigt sich in inflationär gebrauchten Euphemismen und Hassreden, als Denunziation und in einem bis ins Subtilste durchdachten Strafregime. Und es ist ein Wahnsinn mit Geschichte. Denn die Gewalt, die die russische Gesellschaft unerbittlich im Griff hat, ist eine Fortführung der paranoiden Suche nach Feinden, der nächtlichen Verhaftungen, Durchsuchungen und Folterungen sowie der Gulags aus dem Sowjetregime – in grellem, neuem Gewand und verschmolzen mit dem Gangstertum der Neunzigerjahre. In diesem Vortrag zeigt Irina Rastorgueva aus der eigenen Erfahrung und anhand kremlkritischer und russlandtreuer Autoren das Wirken der russischen Selbstvergiftung. Irina Rastorgueva studierte Philologie an der Staatlichen Universität Sachalin und arbeitete als Kulturjournalistin für mehrere russische Zeitschriften und Radiosender. Sie ist Autorin zahlreicher wissenschaftlicher Artikel über die Theorie und Geschichte der Literatur und des Journalismus des 20. Jahrhunderts. Von 2011 bis 2017 war sie Dramaturgin am Tschechow-Theater Sachalin. Seit 2017 arbeitet sie als Autorin und Grafikerin in Berlin. Sie schreibt u. a. für die FAZ, die NZZ und das Magazin Osteuropa.
- Bald 35 Jahre nach der deutschen Einheit gehört die einst so stabile Demokratie der alten Bonner Republik offensichtlich der Geschichte an. Vor allem die Wahlen in Ostdeutschland haben gezeigt, dass die alten Volksparteien immer mehr von den populistischen Rändern her zerrieben werden. Eine neue antiwestliche Querfront aus AfD und BSW nimmt die kleiner werdende Mitte in die Zange. Das Scheitern der Ampel-Koalition wirft die Frage auf: Nähern wir uns italienischen Verhältnissen? Können in dieser zunehmend unübersichtlichen Lage überhaupt noch taugliche Koalitionen gebildet werden? Oder triumphieren am Ende immer die Radikalen? Das alles gilt es zu analysieren, und zwar vor dem Hintergrund einer globalen Lage aus zunehmenden Krisen und Kriegen, bei denen eine Autoritäre Internationale immer mehr an Boden gewinnt – von Höcke und Orban über Putin bis zu Xi Jinping. Albrecht von Lucke, geboren 1967 in Ingelheim am Rhein, ist Volljurist und Politikwissenschaftler. Seit 1989 lebt er in Berlin, seit 2003 ist er Redakteur der „Blätter für deutsche und internationale Politik“. Darüber hinaus ist er regelmäßiger Gast in Hörfunk und Fernsehen.
- Wasser ist Leben, Wasser eint, trennt und schürt Konflikte. In einer klimatisch und geopolitisch aufgeheizten Welt verschärfen sich die Herausforderungen um Wasser substanziell. Unsicherheit wird Normalität, Grenzen der Beherrschbarkeit könnten überschritten werden. Notwendig ist ein klimaresilientes Wassermanagement mit langfristigem Blick, das Wasser in Flüssen, Seen und Grundwasser, sowie im Boden gebundenes Wasser zusammendenkt und flexibel auf Veränderungen reagieren kann. Dazu braucht es einen gestaltenden Staat ebenso wie privatwirtschaftliche Initiative. Es braucht globale Kooperation aber auch selbstorganisierte Strukturen und nicht zuletzt eine starke begleitende Wissenschaft. Wie können wir diesen Herausforderungen begegnen und die notwendigen Prozesse initiieren? Prof. Dr. Karen Pittel, ifo Institut und acatech Präsidiumsmitglied, lehrt Volkswirtschaftslehre an der Universität München (LMU) und berichtet hier als Co-Vorsitzende des WBGU zu dessen aktuellem Gutachten „Wasser in einer aufgeheizten Welt“. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der acatech statt.
- „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ Dieses Postulat stellte Immanuel Kant im 18. Jahrhundert auf. Nicht mehr religiöse, dem Glauben geschuldete Denkschablonen sollten das Handeln der Menschen bestimmen, sondern die Vernunft. Denker der Aufklärung wie Kant, Voltaire, Rousseau, Paine und Locke haben fortan das europäische Denken und politische Leben nachhaltig beeinflusst. In der heutigen Zeit mehren sich wieder Versuche, Politik an Glaubensfragen auszurichten. Religiöser Fundamentalismus besonders im Nahen Osten, aber auch in den USA scheinen zunehmend die Richtlinien der Politik zu bestimmen. Im „postfaktischen Zeitalter“ gelten Meinungen mehr als die reine Wahrheit, „Aufklärung“ wird zum Schimpfwort bei Populisten. In diesem Vortrag werden führende Denker der Aufklärung vorgestellt. Wir werden untersuchen, welche Relevanz ihre Überlegungen zum Verständnis der modernen Welt heute haben.
- Nachdem die russischen Truppen die unter massivem Munitions- und Personalmangel leidenden Stellungen der ukrainischen Armee im Süden und Osten des Landes durchbrochen haben, rücken sie erneut bis nach Kiew vor – diesmal erfolgreich. Präsident Selensky und seine Regierung werden gestürzt, ein autoritäres Marionettenregime von Moskaus Gnaden rückt an ihre Stelle. Die Amerikaner haben sich militärisch inzwischen weitgehend aus Europa zurückgezogen, um alle Kräfte auf den drohenden Krieg mit China im Pazifik zu konzentrieren. Deutschland und Frankreich haben es immer noch nicht geschafft, eine schlagkräftige europäische Sicherheitsallianz aufzubauen. Und am frühen Morgen eines milden Märztages im Jahr 2028 rücken russische Panzer im Baltikum ein. Im NATO-Hauptquartier in Brüssel muss eine Entscheidung getroffen werden, bevor die Dinge ihren Lauf nehmen. Es ist nur ein hypothetisches Zukunftsszenario, das der renommierte Politikwissenschaftler und Militärexperte Carlo Masala in seinem Vortrag entwirft – aber es zeigt auf besonders drastische Weise, was heute auf dem Spiel steht. Prof. Dr. Carlo Masala lehrt Internationale Politik an der Universität der Bundeswehr.
- In Kooperation mit der Oldenburgischen Landschaft. Die griechisch-römische Antike wurde in der Renaissance „wiederentdeckt“ und prägt unsere Kultur bis heute. Eine besondere Phase in der Antikenrezeption stellt der Klassizismus dar, der wiederum mit zahlreichen Bauten im Oldenburger Stadtbild vertreten ist. In Oldenburg sind Spuren der Antike zu finden in der Architektur verschiedener Epochen, im Bauschmuck, in Kunstwerken, Denkmälern und Objekten in Sammlungen. Das Seminar möchte diese Spuren in Oldenburg aufzeigen und neu oder wieder ins Bewusstsein bringen.
- In Kooperation mit der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Klimafreundliche Wärmeversorgung - geht das zukünftig (nur) mit Wärmepumpe? Immer mehr Menschen möchten sich klimafreundlich mit Wärme und Strom versorgen. Doch wie kann das gelingen? Der unabhängige Energieberater der Verbraucherzentrale Niedersachsen, Reiner Dunker (Dipl-Ing), wird Vorgehensweisen und Lösungswege für eine klimafreundliche Wärmenutzung in Bestandsgebäuden präsentieren. In zwei thematisch zusammenhängenden Vorträgen werden folgende aktuelle Themen angesprochen: Anforderungen aus dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) und die Verbindung zum Wärmeplanungsgesetz (WPG) und zur kommunalen Wärmeplanung (KWP). Die gesetzlichen Regelungen sind bedeutsam, wenn die Wärmedämmung von Gebäuden verbessert und/oder die Heizung erneuert werden soll. Insbesondere werden folgende Themen besprochen: "Wie ist die Entwicklung der Energiekosten einzuschätzen im Hinblick auf die CO2-/Kohlendioxidbepreisung?", "Welche Kosten entstehen und welche Fördermöglichkeiten für Wärmedämmung, Anlagentechnik und Erneuerung der Wärmeversorgung sind für Hauseigentümer*innen und Mieter*innen nutzbar?" Die Inhalte des zweiten Vortrags sind: Weitere gesetzliche Regelungen: Kommunale Wärmeplanung, Einsatz von Wärmepumpen und Photovoltaik Einzelversorgung oder Anschluss an ein Wärmenetz? Einsatz von Wärmepumpen - Welche Punkte sind zu prüfen? Anlagensysteme, Wärmequellen Einbindung Photovoltaik Kostenvergleiche Förderprogramme Wärmeversorgung und Beratungsmöglichkeiten
Eine Anmeldung ist erforderlich.