Susanne Mittag, Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Delmenhorst-Unterweser-Landkreis Oldenburg, informierte sich am 8. Dezember in der VHS Delmenhorst bei den Leiter*innen der Volkshochschulen ihres Wahlkreises über bundespolitische Aspekte der Erwachsenenbildung vor Ort. Teilgenommen haben neben Andreas Gögel, Geschäftsführer der VHS Oldenburg, und Anne Bohlen, Leiterin unserer Außenstellen VHS Hatten+Wardenburg, auch Jürgen Beckstette (VHS Delmenhorst), Hinrich Ricklefs (VHS Wildeshausen), Ulrike Michalzik (Kreisvolkshochschule Wesermarsch) sowie Karin Pieper (Ländliche Erwachsenenbildung
in Niedersachsen e.V.).

Die VHS-Leiter*innen äußerten sich unter anderem besorgt von einer Einführung der Mehrwertsteuer auf Kursangebote der Erwachsenenbildung, was derzeit vom Bundesfinanzministerium gefordert wird. Dies
würde das Kursangebot von einem auf den anderen Tag um 19 Prozent verteuern. Hinrich Ricklefs sagt dazu: „Damit würde Erwachsenenbildung zunehmend zu einem Produkt für Besserverdienende.“

Ein anderes Thema war die seit Jahren rückläufige Finanzierung der Deutschkurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Während das BAMF durch immer anspruchsvollere Vorschriften die
Kursträger zu einer aufwendigeren Verwaltung zwingt, reduziert es gleichzeitig die Erstattung der entstehenden Verwaltungskosten und setzt diesbezügliche Vorgaben des Bundestags nicht um. Jürgen
Beckstette dazu: „Das Deutschkurs-Angebot wird zunehmend unwirtschaftlich und nicht wenige Bildungsträger geben es auf – ausgerechnet in einer Zeit mit höchsten Zuwanderungszahlen.“

MdB Susanne Mittag sagt zu den thematisierten Problemen: „Bildungsträger wie die Volkshochschulen oder die ländliche Erwachsenenbildung haben einen hohen Stellenwert innerhalb einer flächendeckenden Bildungslandschaft. Neben Freizeitangeboten sind es vor allem Sprachkurse ober berufsbezogene Angebote, die Menschen dabei helfen, sich in den Alltag oder ins Berufsleben zu integrieren. Deshalb ist es wichtig, dass auch im Bundeshaushalt für das Jahr 2023 757,8 Millionen Euro für Integrationskurse bereitgestellt werden. Auch in Zukunft darf diese Förderung nicht vergessen werden.“