Aktuelle Neuigkeiten unserer Volkshochschule.
In was für einer Stadt möchten wir leben?
Diskussion zur Gestaltung eines klimagerechten Oldenburgs.
„Klimagerechtigkeit und Lebensqualität – geht das zusammen?“ – diese Frage beantworteten die mehr als 100 Gäste zum Abschluss der Diskussion „Klimagerechte und lebenswerte Stadt Oldenburgׅ“ am Donnerstag, 29. Februar, eindeutig mit „Ja!“. Vorausgegangen war ein lebendiger Austausch zwischen Podiumsgästen und Publikum über das „Wie?“. Moderator Peter Meiwald begrüßte Christine-Petra Schacht, Stadtbaurätin der Stadt Oldenburg, Leiterin des Dezernats für Bauen, Umwelt und Verkehr, Volker Katthagen, Professor für Städtebau + Freiraum an der Jade Hochschule Wilhelmshaven Oldenburg Elsfleth, Stefan Dieker, Die Diekers Brillenladen und DiKA - eyewear, Vorstandsmitglied City Management Oldenburg, Mitbegründer von "Oldenburgs gute Adressen“ sowie Franck Nsabimana, Mitglied der Klimaschutzbewegung Fridays fo Future auf dem Podium.
Einigkeit herrschte beim Ziel für die Stadt Oldenburg: Mehr Aufenthaltsqualität soll es sein. Dafür müssten gemeinsam Utopien entwickelt und kleine Experimente gewagt werden.
Prof. Volker Katthagen inspirierte in einem Impulsvortrag mit Beispielen aus Barcelona, London oder Hamburg für die kreativere Nutzung von Raum, z. B. durch Spielplätze auf Parkhäusern. Gemeinsam mit seinen Studierenden untersuchte er in der Vergangenheit „Hidden Spots“, an denen Oldenburgs Stadtbild freundlicher und grüner gestaltet werden könne. Zu seiner Utopie gehört beispielsweise die Umwidmung des Pferdemarkts und seines umliegenden Areals zu einem Park.
Christine-Petra Schacht zeigte sich erfreut angesichts der Hidden Spots. Teil des Masterplan Stadtgrün sei es, möglichst viele Orte für weitere Bäume und Pocketparks zu finden, um die „Gartengroßstadt“ Oldenburg weiterzuentwickeln. Ihr Wunsch sei es, auch trotz Bedenken, mehr Veränderung im Kleinen zu wagen – denn es sei besser, nicht aufzuhaltende Transformationen proaktiv zu gestalten. Sie warb für die Beteiligungsformate der Stadt Oldenburg, in denen Bürger*innen die Stadtentwicklung mitgestalten können. Ziel sei es, diese noch niedrigschwelliger und vielfältiger zu machen. Dass mehr junge Leute sich für die Stadt ihrer Zukunft engagierten, wünschte sich auch Franck Nsabimana.
Stefan Dieker machte sich im Namen des Handels gegen Verbote stark und setze den Fokus dabei vor allem auf das Thema Mobilität. Oldenburg sei auf Besucher*innen aus dem Umland angewiesen. Solange diesen keine Alternativen zum Auto geboten würden, dürfe ihnen der Weg in die Innenstadt nicht erschwert werden. Kleinen, unabhängigen Händler*innen, die bisher Oldenburg ausmachten, würden sonst Chancen genommen werden. Zum Zentrum seiner Utopie machte er die sich im Neubau befindende Huntebrücke: Versehen mit einem großen Parkhaus, könnten Besucher*innen von dort mit Leihrädern oder Wasserstoffschiffen in die Innenstadt pendeln, und sich ihre Einkäufe per autonom fahrenden Bussen zum Auto liefern lassen.
Bürgerbeteiligung und Experimentierfreude waren für das Publikum die essentiellen Werkzeuge für ein lebenswertes Oldenburg. Sie wünschten sich einen Verkehrswandel weg vom Auto, mehr Grün und Entfaltungsraum für Familien, Kinder und Jugendliche.