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Weltpolitische Ereignisse im neu ausgestatteten LzO Forum
VHS | Kompass „Was, wenn Trump wiederkommt?“ mit Christoph von Marschall – und neuer Ton- und Bildtechnik, gefördert von der LzO Oldenburg
Nach über zehn Jahren war es an der Zeit, die Veranstaltungstechnik im LzO Forum der VHS zu erneuern. Mit Fördermitteln der Regionalen Stiftung der LzO Oldenburg konnten in diesem Jahr eine digitale Funk-Mikrofonanlage sowie ein hochauflösender Beamer installiert werden. Im Rahmen der Veranstaltung „VHS | Kompass – Was, wenn Trump wiederkommt?“ am 27.05. übergab Christian Köhler, Direktor Privatkunden für die Stadt Oldenburg und Stiftungsratsvorsitzender, den symbolischen Scheck in Höhe von 7.500 Euro an den Geschäftsführer der VHS, Andreas Gögel.
Dass der Zuschuss der Regionalen Stiftung der LzO gut angelegt war, davon konnten sich die Zuhörenden im ausgebuchten LzO Forum überzeugen. Journalist und Buchautor Dr. Christoph von Marschall erläuterte verschiedene Szenarien unter der Fragestellung „Was, wenn Trump zurückkommt?“. Als diplomatischer Korrespondent des Berliner Tagesspiegel mit vielen Jahren Aufenthalt im Machtzentrum der US-Politik erläuterte er die Strategien der beiden Kontrahenten Biden und Trump um die Präsidentschaft u. a. am Beispiel der Hauptthemen des Wahlkampfs: Abtreibungsrecht und die Lage an der US-Grenze nach Süden. Bidens Strategie sei es darüber hinaus, die Gefährdung der Demokratie durch einen Wahlsieg Trumps in die Wahrnehmung der breiten Öffentlichkeit zu bringen. Den Ausgang der Wahl sieht von Marschall als offen an, entscheidend sei am Ende, welche Partei bei der die Mobilisierung der Bevölkerung vor allem in den sog. Swing-States erfolgreicher sei.
Sollte Trump als Wahlsieger hervorgehen, würden die bisherigen politischen und wirtschaftlichen Errungenschaften im transatlantischen Verhältnis innerhalb der Nato und zur EU keine Rolle mehr spielen, zudem würde die Ukraine nicht mehr unterstützt werden. Trump würde entschlossener und rigoroser als in seiner ersten Amtszeit den Umbau des politischen Systems vorantreiben und bisherige Partnerschaften (Nato, EU) beenden. Es sei daher höchste Zeit, dass sich die EU und insbesondere Deutschland endlich auf ein derartiges Szenario eingestellten, statt darauf zu setzen, dass die Regeln der bisherigen Ordnung schon eingehalten werden. Geeignete und bzw. erforderliche Maßnahmen wären von Marschall zufolge die konsequente Anpassung der Verteidigungsausgaben an das 2-Prozent-Ziel sowie die Entwicklung einer tragfähigen europäischen Sicherheitsstrategie. Außerdem sollte die Absicherung der Ukraine auch ohne die USA garantiert werden – dieser Schritt wäre zudem ein Zeichen der Stärke sowohl in Richtung der USA als auch Russlands. Zusätzlich sollten die Beziehungen zu den Demokratien im pazifischen Raum gestärkt sowie Handelsabkommen, wie z. B. Mercosur, vorangetrieben werden.
Die anschließende Fragerunde des Publikums war lebhaft und engagiert – neben Besorgnis zeigte sich auch Vertrauen in die Stärke der Demokratie.