Befreiung, aber keine Freiheit
Mittwoch, 26. Februar 2025, 18:30 Uhr, LzO Forum
Der 8. Mai 1945 bedeutete keineswegs für alle Menschen, die unter der NS-Herrschaft hatten leiden müssen, eine Verbesserung ihrer Lebensbedingungen. Eine dieser Gruppen waren die überlebenden Zwangsarbeiter, genannt: „Displaced Persons“. In Oldenburg hatte es über 50 Zwangsarbeiterlager gegeben. Eine Rückführung für Menschen aus Polen, der Ukraine, Rumänien, Italien war problematisch, nicht zu vergessen die baltischen Flüchtlinge. Sie alle mussten mit Unterkunft und Lebensmitteln versorgt und medizinisch betreut werden – eine Mammutaufgabe für die Alliierten. Welche Lösungen gefunden wurden, und wie sich das Leben im Land Oldenburg mit den „DPs“, dem Zustrom von Flüchtlingen aus den deutschen Ostgebieten und der Wohnungs- und Lebensmittelnot unter der militärischen Verwaltung gestaltete, soll an Beispielen dargestellt werden.

Pilgern ohne Kamera
Sonntag 9. März 2025, 15:00 Uhr, LzO Forum
Seit 2007 ist Michael Schildmann auf vielen Pilgerwegen in Spanien, Portugal, Deutschland, Dänemark, Schweden und Norwegen unterwegs. Der schon "chronische" Fotograf, der bereits lange ein Fotoarchiv und einen kleinen Verlag betreibt, machte sich 2007 zum ersten Mal auf den Weg, den Camino vom Somport-Pass nach Santiago und weiter bis ans Meer. Eigentlich wollte er "nur" Pilgern, dann nahm er doch eine Kamera mit. Warum? War es ein Vorteil oder eine Ablenkung? Die Antworten auf diese und weitere Fragen zum Thema Reisefotografie erfahren Sie im Gespräch mit dem Fotografen. Dabei gibt er nicht nur praktische Tipps zum Pilgern, sondern selbstverständlich auch in Sachen Bildgestaltung und Fotoausrüstung.

Ein neues Zeitalter des Autoritarismus? Gedanken über die Zukunft der liberalen Demokratie
Montag 10. März 2025, 18:30 Uhr, LzO Foum
Als 1992 Francis Fukuyamas berühmt gewordenes Werk "Das Ende der Geschichte" mit seinem Hegelschen Geschichtsoptimismus ein Ende der ideologischen Gegensätze und den Sieg der liberalen Demokratie im globalen Kontext prognostizierte, erschien es tatsächlich so, als ob Fukuyama Recht behalten sollte. In den 1990er Jahren stieg die Zahl der demokratischen Systeme deutlich an und allgemein herrschte, trotz einiger blutiger Konflikte, z. B. im ehemaligen Jugoslawien und Ruanda, die Überzeugung vor, das die liberale Demokratie mit Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechten, demokratisch legitimierten Institutionen und Freihandel die Zukunft der internationalen Politik darstellen. Ca. 30 Jahre später hat sich die Situation dramatisch geändert: die Zahl der demokratisch verfassten Staaten nimmt weltweit deutlich ab, Russland, China und Indien sind offen autoritäre Systeme die vor Nationalismus und Gewaltanwendung nach innen und außen nicht zurückschrecken, der Weg der USA ist ungewiss und selbst in der EU nehmen Nationalismus und Demokratieverachtung zu. Rechtsextreme und Populisten stellen mittlerweile in der EU zahlreiche Regierungschefs bzw. sind an Regierungen beteiligt und in den beiden größten EU-Mitgliedsstaaten gewinnen rechtsextreme Parteien dramatisch an Zustimmung.
Aufgrund dieser Entwicklungen stellt sich die Frage, welche Zukunft die liberale Demokratie im europäischen und auch im globalen Kontext hat. In unserem Seminar wollen wir, anhand einzelner Beispiele, die Formen der Destabilisierung liberaler Demokratien untersuchen und schauen wie die jeweiligen Gesellschaften damit umgehen. Abschliessend soll diskutiert werden, ob die liberale Demokratie im 21. Jahrhundert ein Zukunfts- oder Auslaufmodell ist.
Siebo M. H. Janssen (Bonn/Esens) ist Politikwissenschaftler und Neuzeithistoriker, Lehrbeauftragter und politischer Erwachsenenbildner.

Israel und Jordanien – vom Roten Meer zum Golan
Mittwoch 12. März 2025, 18:00 Uhr, LzO Foum
In dem Vortrag wird die Geschichte Jordaniens und Israels mit Blick auf ihre Natur- und Kulturreichtümer beleuchtet. Beide Länder grenzen an das Tote Meer, mit einer spannenden geologischen Geschichte; daneben liegen hier auch bedeutsame archäologische Stätten, wie Massada und Gadara. Unter zahlreichen weiteren Denkmälern werden die Felsmonumente Petras in Jordanien und Jerusalem vorgestellt. Hier bringen aktuelle geo- und archäologische Forschungen immer wieder außergewöhnliche Befunde zu Tage. In der Negev Israels werden wir Timna (Salomos Kupferbergwerk) kennenlernen, am Mittelmeer den von Herodes aufgebauten Hafen von Caesarea. Die Liste weiterer beeindruckender Monumente ließe sich für beide Länder fortsetzen. Es bleibt zu hoffen, dass die gemeinsamen historischen Wurzeln der augenblicklich zerrissenen Region bald wieder stärker in den Vordergrund rücken.

„Dieses blöde Gefühl“ – Warum wir fühlen, was wir fühlen
Montag 24. März 2025, 18:30 Uhr, LzO Foum
Was hat das mit unseren Gefühlen auf sich? Was macht unser Gehirn da mit uns? Emotionen, wie Angst, Ärger oder Trauer, sind unbewusste Handlungsprogramme in unserem Gehirn. Sie werden häufig negativ bewertet und als unangenehme Gefühle im Körper wahrgenommen. Dieser Abend erklärt, warum Gefühle und Emotionen als Begriffe unterschieden werden können und weder gut noch schlecht sind. Wir beschäftigen uns mit dem Ursprung der Emotionen und ihren ursprünglich sinnvollen Funktionen. Sind unsere Emotionen im Ungleichgewicht können wir durch hilfreiche Fragen die Balance wiederherstellen und so die unterstützende Funktion der Emotion wiederherstellen. In diesem Vortrag erhalten Sie wertvolle Werkzeuge an die Hand, um Emotionen und Gefühle auszubalancieren, so dass Sie Ihnen wieder von Nutzen sind.

Wird Deutschland unregierbar? Das Jahr der Bundestagswahl und die neue Unübersichtlichkeit – Albrecht von Lucke
Dienstag, 25. März 2025, 18:00 Uhr, EWE Forum Alte Fleiwa
Bald 35 Jahre nach der deutschen Einheit gehört die einst so stabile Demokratie der alten Bonner Republik offensichtlich der Geschichte an. Vor allem die Wahlen in Ostdeutschland haben gezeigt, dass die alten Volksparteien immer mehr von den populistischen Rändern her zerrieben werden. Eine neue antiwestliche Querfront aus AfD und BSW nimmt die kleiner werdende Mitte in die Zange. Das Scheitern der Ampel-Koalition wirft die Frage auf: Nähern wir uns italienischen Verhältnissen? Können in dieser zunehmend unübersichtlichen Lage überhaupt noch taugliche Koalitionen gebildet werden? Oder triumphieren am Ende immer die Radikalen? Das alles gilt es zu analysieren, und zwar vor dem Hintergrund einer globalen Lage aus zunehmenden Krisen und Kriegen, bei denen eine Autoritäre Internationale immer mehr an Boden gewinnt – von Höcke und Orban über Putin bis zu Xi Jinping.
Albrecht von Lucke, geboren 1967 in Ingelheim am Rhein, ist Volljurist und Politikwissenschaftler. Seit 1989 lebt er in Berlin, seit 2003 ist er Redakteur der „Blätter für deutsche und internationale Politik“. Darüber hinaus ist er regelmäßiger Gast in Hörfunk und Fernsehen.
ChatGPT & Co. – was ist das und wie beruflich nutzbar?
Dienstag, 25. März 2025 | Donnerstag, 8. Mai 2025, 18:00 Uhr, LzO Forum
Künstliche Intelligenz (KI) verändert unsere Arbeitswelt rasant. Von Sprachmodellen wie ChatGPT bis hin zu zahlreichen weiteren KI-Tools - die Technologie entwickelt sich ständig weiter und hält immer mehr Einzug in unseren beruflichen Alltag. Doch was steckt eigentlich hinter diesen Technologien? Und wie können sie im Beruf sinnvoll genutzt werden? In diesem Vortrag erhalten Sie einen praxisnahen Überblick über die Welt der KI, mit besonderem Fokus auf Sprachmodelle wie ChatGPT. Wir klären folgende Fragen: Was ist Künstliche Intelligenz und wie funktioniert sie? Wie arbeiten KI-basierte Sprachmodelle wie ChatGPT? Welche Möglichkeiten und Grenzen bieten solche Tools in der beruflichen Praxis? Konkrete Anwendungsbeispiele aus unterschiedlichen Branchen. Welche ethischen und datenschutzrechtlichen Aspekte sollten beachtet werden?

Die Aufklärung und ihre Denker. Relevanz ihrer Überlegungen zum Verständnis der modernen Welt
Mittwoch 26. März 2025, 18:30 Uhr, LzO Foum
„Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ Dieses Postulat stellte Immanuel Kant im 18. Jahrhundert auf. Nicht mehr religiöse, dem Glauben geschuldete Denkschablonen sollten das Handeln der Menschen bestimmen, sondern die Vernunft. Denker der Aufklärung wie Kant, Voltaire, Rousseau, Paine und Locke haben fortan das europäische Denken und politische Leben nachhaltig beeinflusst. In der heutigen Zeit mehren sich wieder Versuche, Politik an Glaubensfragen auszurichten. Religiöser Fundamentalismus besonders im Nahen Osten, aber auch in den USA scheinen zunehmend die Richtlinien der Politik zu bestimmen. Im „postfaktischen Zeitalter“ gelten Meinungen mehr als die reine Wahrheit, „Aufklärung“ wird zum Schimpfwort bei Populisten.
In diesem Vortrag werden führende Denker der Aufklärung vorgestellt. Wir werden untersuchen, welche Relevanz ihre Überlegungen zum Verständnis der modernen Welt heute haben.

Podiumsdiskussion: Philanthropen & Technokraten treffen KI-Agenten im Jahr 2025
Donnerstag, 27. März 2025 | Freitag, 28. März 2025, 18:00 Uhr, LzO Forum
Im Fokus dieser Podiumsdiskussion mit geladenen Expert*innen stehen Fragen zu folgenden Themen: Gesellschaft: Wie verändert KI den sozialen Zusammenhalt, den Umgang mit digitalen Tools und die Lebensqualität älterer Generationen? Demokratie: Kann künstliche Intelligenz politische Prozesse fairer und inklusiver gestalten und so das Vertrauen in demokratische Werte stärken? Technologie: Welche digitalen Kompetenzen brauchen Babyboomer und Gen X, um die Potenziale von KI optimal zu nutzen? Medizin: Wie erleichtern KI-gestützte Diagnosen, personalisierte Therapien und smarte Assistenzsysteme den Alltag und verbessern die Gesundheitsversorgung? Politik: Welche Chancen und Risiken birgt KI für politische Entscheidungen und die Gestaltung einer digitalen Zukunft? Arbeitsplätze: Wie können ältere Generationen von KI profitieren, um sich den Anforderungen des modernen Arbeitsmarktes anzupassen oder neue Karrierewege zu entdecken?
Ein kostenfreies Angebot im Rahmen der Themenwoche "Eingeloggt !" für Digitalisierung der Stadt Oldenburg.

„Verspielt Europa nicht“ – ein Gespräch mit Elmar Brok
Mittwoch 2. April 2025, 18:30 Uhr, LzO Foum
Die Weltordnung und die politischen, militärischen und wirtschaftlichen Machtverhältnisse ändern sich dramatisch zulasten des Westens und vor allem Europas. Aber die EU und ihre Mitgliedsländer verfallen mehr und mehr in Egoismen. Es wachsen rechts-, aber auch linksextreme Parteien, die wieder mit Erfolg den alten Nationalismus und die Freundschaft mit antidemokratischen Kräften predigen. Die politische Mitte hat keine Orientierung, arbeitet teilweise aus Gründen des Machterhalts mit ihnen zusammen oder läuft ihnen inhaltlich nach. Den Nationalismus der Extremist*innen, die den EU-Binnenmarkt als Kraftquelle Europas zerschlagen wird, will Brok entlarven. Nach 39 Jahren als Abgeordneter im EP, als Verhandler des Europäischen Parlaments bei allen EU-Verträgen seit Maastricht bis Lissabon, langjähriger Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses und Co-Vorsitzender der Gruppe der EVP-Außenminister kennt er die EU wie nur wenige. Mit diesem Buch liefert Elmar Brok Reformvorschläge für eine handlungsfähigere, transparentere, demokratische und rechtsstaatliche EU, die für die Europäer*innen Souveränität bedeuten, welche die Mitgliedsländer allein in der globalen Ordnung gar nicht mehr besitzen. Dabei setzt er sich für eine Soziale Marktwirtschaft ein, in der im Rahmen des Binnenmarkts eine Verbindung von Wettbewerbsfähigkeit, Bewahrung der Schöpfung und sozialer Gerechtigkeit gelingen kann.
Das Gespräch führt Susanne Menge; Bundestagsabgeordnete der 20. Wahlperiode (Bündnis 90/Die Grünen).
In Kooperation mit den Europäischen Föderalisten Oldenburg e. V. und dem Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems.

Der 8. Mai 1945 – Tag der Befreiung oder der Kapitulation?
Mittwoch 7. Mai 2025, 18:30 Uhr, LzO Foum
Am 8. Mai 2025 jährt sich der Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus und das Ende des Zweiten Weltkrieges und der Shoah zum achtzigsten Mal. Doch noch immer ist dieses wichtige Datum kein gesetzlicher Feier- und Gedenktag, im Gegensatz zum Tag der Arbeit, den die nationalsozialistische Regierung am 1. Mai 1933 einführte. Und noch immer verbinden viele Deutsche mit dem 8. Mai eher Begriffe wie Kapitulation und Niederlage als Befreiung und die Ermöglichung der Demokratie. Warum dies so ist, wird Klaus Thörner in seinem Vortrag versuchen zu ergründen.

"Das wird man doch wohl sagen dürfen?!"
Dienstag 20. Mai 2025, 18:30 Uhr, LzO Foum
Müssen wir unsere Freiheit zur Sicherung unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung einschränken lassen? Verengen sich aus Angst vor totalitären Strukturen unsere politischen Debattenräume? Führt politisch angemessene Kommunikation zu freiwilliger „Cancel Culture“? In vielen Bezügen erleben wir seit einigen Jahren massive Veränderungen in politischen Debatten, aber auch in der Diskussionskultur im öffentlichen Raum und nicht zuletzt in den sogenannten Sozialen Medien. Droht unserer Gesellschaft also die systematische Einschränkung von Freiheitsrechten mit dem Ziel der Erhaltung eben dieser Freiheit? Grenzkontrollen werden eingeführt, Großunternehmen bekommen Zensurrechte für Internetäußerungen übertragen, Debattenräume werden in Frage gestellt zum Kampf gegen die Verbreitung von Fake News oder gegen den Antisemitismus, die Überwachungsrechte staatlicher Einrichtungen werden ausgeweitet, anlasslose Kontrollen sollen normalisiert werden, gemeinnützigen Vereinen droht die Aberkennung ihrer Gemeinnützigkeit, wenn sie sich politisch engagieren, Asylbewerber*innen dürfen mit den Bezahlkarten nicht mehr frei über ihr Geld verfügen,…
Unsere Freiheit steht im Feuer. Was davon ist in einem wehrhaften Staat angesichts vielfältiger Bedrohungen durch Terror und antidemokratische Kräfte wirklich zu rechtfertigen oder gar notwendig?
In Kooperation mit den Europäischen Föderalisten Oldenburg e. V. und dem Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems

vhs.wissen live
Online-Vortäge und Diskussionen
Hochkarätige Vorträge von Expert*innen aus Wissenschaft und Gesellschaft digital verfolgen und anschließend live mit ihnen im Chat diskutieren - das bietet vhs.wissen live!
Die Vorträge finden u. a. in Kooperation mit der Süddeutschen Zeitung, Goethe-Institut und vielen Hochschulen statt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Nach Ihrer Anmeldung erhalten Sie von uns den Zugangslink am Tag vor dem Livestream.
Die Idee und das Konzept für „vhs.wissen live“ stammen von den Volkshochschulen Landkreis Erding und SüdOst im Landkreis München.
