Auf fast elf Jahre blickt Andreas Gögel als Geschäftsführer der VHS Oldenburg zurück. Seine Verabschiedung in den Ruhestand nahm er zum Anlass, die Frage „Was ist Freiheit?“ in den Mittelpunkt einer Veranstaltung der Reihe VHS | Kompass zu stellen. Impressionen der Veranstaltung finden Sie in unserer → Mediathek. Vortragsgast Hasnain Kazim, Journalist und Buchautor, sprach über seine Erkenntnisse zur Meinungsfreiheit, die er auf einer Deutschlandtour mit dem Fahrrad gemacht hat und zog daraus Schlüsse, wie ein Zusammenhalt in der Gesellschaft gelingen kann. Trotz aller Meinungsunterschiede sieht er den Dialog als Ausgangspunkt für Toleranz – auch wenn es unbequem und anstrengend ist.

Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann würdigte die Dienstzeit Andreas Gögels und hob das gelungene Durchstehen und Gestalten der Folgen der Corona-Pandemie hervor sowie die gelebte Willkommenskultur, die es Menschen insbesondere seit den Fluchtbewegungen ab 2015 ermöglichte, in der deutschen Sprache und Kultur anzukommen. Schließlich nannte Krogmann auch den ab 2020 vollzogenen Wechsel der Struktur vom eingetragenen Verein hin zur gemeinnützigen GmbH – ein struktureller Wandel, der mit der Übernahme der Trägerschaft VHS durch die Stadt Oldenburg seinen Abschluss fand.

Die Vorstandsvorsitzende des Landesverbands der Niedersächsischen Volkshochschulen und Vizepräsidentin des Niedersächsischen Landtags, Dr. Tanja Meyer, bescheinigte der VHS Oldenburg mit ihren Außenstellen in den Gemeinden Hatten und Wardenburg, dass sie sich den gesellschaftlichen Herausforderungen stellt, indem sie Menschen mit ihren Angeboten nicht nur zur persönlichen Entfaltung ermutigt, sondern immer wieder dazu einlädt, Demokratie zu verstehen und zu gestalten.

In seinem Schlusswort machte Andreas Gögel die Bedeutung der Volkshochschule als Ort der Freiheit deutlich und bezog sich dabei auf ein Zitat von Pius Knüsel (Präsident des Verbandes der Schweizerischen Volkshochschulen): „Für Bildung der Persönlichkeit anstelle von Ausbildung zur Nützlichkeit.“ Volkshochschulkurse böten neben neuem Wissen auch einen Beitrag gegen gesellschaftliche Vereinzelung und für die Stärkung der Konsensfähigkeit.Diesen Raum zur Verfügung zu stellen, sei nur gemeinsam mit vielen Akteur*innen einer lebendigen Stadtgesellschaft möglich. Deshalb dankte Andreas Gögel den Dozent*innen und dem Team der VHS Oldenburg sowie den Förderern und Partnern aus Oldenburg und Umgebung.

Unter den Gästen waren Vertreter*innen aus der Landespolitik sowie Landtagspräsidentin Hanna Naber, Vertreter*innen des Rats der Stadt Oldenburg und der Gemeinderäte Hatten und Wardenburg sowie Akteur*innen Oldenburger Unternehmen und Organisationen, die in langjähriger Partnerschaft mit der VHS verbunden sind.

Kurz vor der Winterpause verabschiedeten die Mitarbeiter*innen der Volkshochschule Andreas Gögel mit einer Hamburgisch-maritim geprägten Veranstaltung mit vielen Erinnerungsfotos und Gesang. Ihr Geschenk an ihn: Ein Stadtkorb (angefertigt von der Oldenburger Jugendwerkstatt), mit dem Andreas Gögel ein Stück Oldenburg mit in seine Heimat nehmen wird. Die Mitarbeiter*innen bedanken sich für 11 Jahre vertrauensvolle Zusammenarbeit.