- In Kooperation mit Buch Brader. Helmut Schmidt ist als krisenerprobter Staatsmann und ausgesprochen durchsetzungsstarker Politiker in Erinnerung. Helmut Schmidt war aber auch eine Persönlichkeit mit einer ausgeprägten Nähe zu den Künsten. Reiner Lehberger porträtiert Helmut Schmidt in seinem neuen Buch unter dem Titel „Helmut Schmidt am Klavier - Ein Leben mit Musik“ von einer bisher wenig bekannten Seite als großen Musik- und Kunstliebhaber. Selbst als Bundeskanzler setzte er sich nach seinen langen Arbeitstagen an das Klavier und nutzte es als Kraftquelle. Das Musizieren bildete die längste Konstante in seinem Leben, fast 90 Jahre hat er selbst musiziert, umso tragischer war es, dass Schmidt seine eigenen Töne an seinem Flügel in Langenhorn mit zunehmendem Alter nicht mehr hören konnte. Im Krieg nahm er Orgelunterricht, als Kanzler veranstaltete er mit seiner Frau Hauskonzerte im Palais Schaumburg und ließ sich davon auch nicht durch die Terrorakte der sog. RAF abhalten. Schmidt pflegte Freundschaften zu bekannten Musikerinnen und Musikern und spielte mit Justus Frantz und Christoph Eschenbach Mozart- und Bach-Konzerte ein. Auch Ungereimtheiten in der schmidtschen Lebenserzählung kommen zur Sprache. Das eigene Musizieren war in den schweren Zeiten des Kriegs ein Ausgleich, gleichwohl blieb der drängende Wunsch nach einem Einsatz als Offizier an der Front. Lehbergers Buch entdeckt viele neue Aspekte in der Biografie von Schmidt, etwa der frühe und bis zum Abitur währende Klavierunterricht bei Lilli Sington-Rosdal, die als sog. Halbjüdin von den Nazis drangsaliert wurde, die Bedeutung des Bechstein Flügels im Kanzlerbungalow für den Kanzler in Krisenzeiten, oder dass er dem sowjetischen Staats- und Parteichef Leonid Breschnew auf seiner Heimorgel im Mai 1978 in Langenhorn tastenfertig Bach-Choräle vorspielte. Reiner Lehberger liest und erzählt in seiner Präsentation aus dem „anderen Leben“ des Helmut Schmidt, konfrontiert dies mit dem Leben des Politikers und schafft so ein besseres Verständnis der Gesamtpersönlichkeit. Das Einspielen von Originalfotos aus dem Privatarchiv der Schmidts verschafft zusätzliche Einblicke. Reiner Lehberger ist Autor und Professor für Erziehungswissenschaft i.R. an der Universität Hamburg. Begleitet wird der Autor von Ronald Poelman mit Schmidt-affiner Musik (Gershwin, Bach, Schumann).
- Wer würde es bestreiten wollen: das 20. Jahrhundert war reich an politischen Ereignissen, die uns alle geprägt haben. Es gab zwei Weltkriege, totalitäre Machtapparate, die kaum in Worte zu fassende Verbrechen begingen, es gab den kalten Krieg, Terrorismus. Dann gab es den Mauerfall, die Landung auf dem Mond, das Aufbegehren der Jugend, die Quantenphysik, unvorstellbare technische Entwicklungen – eingefahrene Weltbilder gerieten ins Rutschen. Kurzum: das 20. Jahrhundert veränderte das Leben der Menschen radikal. Alles dies spiegelt sich auch in der Kunst und Musik dieser Jahrzehnte. Wir werden Musik hören und uns Bilder anschauen und dann der Frage nachgehen, wie politisch ist Kunst und Musik. Ist Kunst und Musik nur ein Abbild der gesellschaftlichen Verhältnisse oder können sie auch Menschen, Politik und Gesellschaft verändern?
- Vortrag mit Diskussion Auf die Frage “Wissen Sie, was Ihr Kind auf seinem Smartphone sieht?” reagieren viele Eltern ahnungslos. Das ist die Erfahrung der Schulleiterin Silke Müller, wenn sie zu diesem Thema Infoveranstaltungen für Eltern durchführt. Nach ihren Erfahrungen aus dem Schultag sehen z. B. Neunjährige Bilder von Suiziden, rassistischen Gewalttaten, von Kriegsverbrechen oder bestialischen Tierquälereien oder Pornographie auf ihren Handys. Verschickt im Klassen-Chat, auf Social Media geteilt oder in Online-Spiele verpackt. Es gibt kaum ein Onlinespiel oder eine Plattform, auf der ein Kind sicher vor Cybergrooming ist. All dies hat dramatische Konsequenzen für die Psyche der Kinder. Für alle braucht es dringend eine zeitgemäße Medienkompetenz. Es geht nicht um Verbote von sozialen Netzwerken wie WhatsApp, Instagram und Co. oder der Einschränkung deren Nutzung durch Kinder und Jugendliche. Notwendig ist eine effiziente Fortentwicklung der Digitalisierung in allen Bereichen unter anderen Prämissen. Dazu brauchen wir eine zeitgemäße, an Werten orientierte Medienerziehung und eine digitale Ethik. Denn nicht die Dauer der digitalen Medien-Nutzung ist das Problem, sondern die Inhalte, die Kinder konsumieren. Silke Müller ist Schulleiterin der Waldschule in Hatten und seit 2021 erste Digitalbotschafterin des Landes Niedersachsen. Sie engagiert sich für eine ethische und demokratische Werteerziehung – auch und vor allem in der digitalen Welt. Über ihre Erfahrungen und Lösungsansätze hat sie das gleichnamige Buch geschrieben.
- In Kooperation mit dem Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems und den Europäischen Föderalisten Oldenburg e. V. Moore sind für unsere Fehn-Region landschaftsprägend und gleichzeitig ein besonders sensibler Teil unserer Kulturlandschaft. Sie sind nicht nur wichtige Kohlenstoffspeicher, sondern spielen auch eine bedeutende Rolle bei der Regulierung des Wasserhaushalts. Überdies sind sie unverzichtbar für den Erhalt der Artenvielfalt! Doch auch für Landwirtschaft und Gartenbau haben unsere Moore weiterhin eine hohe Bedeutung, so dass Nutzungskonkurrenzen und Zielkonflikte zwischen den verschiedenen Interessengruppen unvermeidbar erscheinen. Die dramatischen Entwicklungen nicht nur der Klimakrise machen neue Konzepte unabdingbar. Dabei ist ein Ausweichen der Torfgewinnung beispielsweise ins Baltikum keine Option, denn Treibhausgase kennen keine Grenzen. Und auch die Landwirtschaft kann nicht einfach auf andere Nutzflächen ausweichen, denn diese stehen nicht zur Verfügung. Was also können und müssen wir tun, um die europäischen Klimaziele einzuhalten und trotzdem eine Zukunft für unsere Landwirte zu sichern? Eingeladen sind: Dr. Arno Krause (Geschäftsführer vom Grünlandzentrum Niedersachsen / Bremen) Josef Gramann (Gramoflor, Vechta, www.gramoflor.de und www.stiftung-lebensraum-moor.de) Jutta Paulus MdEP
- Die EU befindet sich gegenwärtig in einem multiplen Krisenmodus: Der Krieg in der Ukraine, das Erstarken von Rechtspopulismus und Nationalismus, die internen Zerwürfnisse mit z. B. Polen und Ungarn sowie der Klimawandel sind dramatische Herausforderungen für das europäische Integrationsprojekt. Drängender denn je wird die Frage nach einer eigenständigen Außen- und Sicherheitspolitik der EU gestellt, aber auch die Frage nach institutionellen Vertiefungen und geografischen Erweiterungen wird wieder nachdrücklicher diskutiert. Wo liegen die Chancen und Risiken einer solchen dynamischen Politik und kann die EU dies überhaupt zum heutigen Zeitpunkt leisten? Wollen die Mitgliedsstaaten jenseits von Sonntagsreden überhaupt eine handlungsfähige EU? Und wie verhält sich der zunehmende Rechtsradikalismus und EU-Skeptizismus zu diesen Forderungen? Letztlich geht es auch um die zukünftigen Beziehungen EU-USA - kann und soll sich die EU von den USA außen- und sicherheitspolitisch emanzipieren? Diese und weitere Fragen stehen an diesem Abend zur Diskussion.
Keine Ermäßigung möglich. Für NWZ-Card-Inhaber 8,00 €. Nach Vorlage Ihrer NWZ-Card erhalten Sie im VHS-Kundenzentrum die Ermäßigung ausgezahlt.
- In Kooperation mit dem Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems und den Europäischen Föderalisten Oldenburg e. V. Im März 2023 starteten Moritz Körner MdEP, Renew Europe/FDP und Dr. Maximilian Fries für Europe Calling e.V. unterstützt unter anderem von der Europa-Union Deutschland und weiteren Organisationen und Europa-Abgeordneten eine Petition, um öffentliche Aufmerksamkeit auf die nötige größere mediale Präsenz der Ideen eines friedlichen und föderalen Europas zu lenken. Um Wissen und Sensibilität für das Europathema zu stärken, fordern sie u.a. eine "Europa-Talk-Show“ zur besten Sendezeit im Öffentlich-Rechtlichen TV. Dabei zeigt ja gerade die Situation nach Putins Angriff auf die Ukraine, wie wichtig ein gemeinsames europäisches Haus für die Bewältigung der großen globalen wie europäischen Herausforderungen ist und dass bis dahin noch sehr viel Wissen und gegenseitiges Verständnis aufgebaut werden muss. Wie das gelingen kann, möchten wir mit unseren Gästen an diesem Abend diskutieren. Eingeladen sind: Moritz Körner MdEP/RENEW als Initiator der Petition N.N. (Mitglied im Rundfunkrat Niedersachsen) Clara Föller (Bundesvorsitzende der Jungen Europäischen Föderalist*innen und Erstunterzeichnerin der Petition)
- Vortrag mit Diskussion Der Welt geht das Wasser aus: Können wir uns retten? Zwei Drittel der Erde sind mit Wasser bedeckt – allerdings nur drei Prozent davon sind Süßwasser. In vielen Regionen der Welt schrumpfen die Bestände rasant. Auch in Deutschland werden wir Wassernot erleben. In diesem Buch begleiten Annika Joeres und Susanne Götze fiktive Protagonisten in eine nahe Zukunft und zeigen damit beispielhaft, wie wir leben können, wenn wir uns rechtzeitig auf die Folgen des Wassermangels einstellen – oder wie wir leiden werden, wenn wir nicht handeln. Die dramatischen Geschichten haben einen realen Hintergrund und basieren auf zahlreichen Studien und Interviews mit Wissenschaftlern. Wie wir mit der Wasserkrise umgehen, wird unseren Alltag entscheidend beeinflussen. SUSANNE GÖTZE ist promovierte Historikerin, Autorin und Journalistin. Sie arbeitet als Redakteurin für den SPIEGEL. Für ihre Beiträge recherchiert sie in Europa, Afrika sowie Nord- und Südamerika zu den Folgen des Klimawandels und internationaler Klima- und Energiepolitik. Ihr Buch Land unter im Paradies wurde im März 2019 mit dem ITB-Award ausgezeichnet. ANNIKA JOERES Joeres arbeitet als Klimareporterin für die Investigativ-Redaktion correctiv.org und berichtet für DIE ZEIT aus Frankreich. Sie ist spezialisiert auf grenzüberschreitende Recherchen zu Europa, Energiepolitik und Klimawandel und wurde für ihre Arbeit mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Über unseren aktuellen Umgang mit der Ressource Wasser, die schon jetzt sichtbaren Folgen in vielen Regionen der Erde sowie die Prognosen für Deutschland haben die Beiden das Buch „Durstiges Land“ geschrieben.